Arbeitsvertrag mit Probezeitverlängerung? Diese Prüfung ist wichtig

Wer neu in einem Job startet, kennt es: Die Probezeit ist wie ein kleines Vorstellungsgespräch auf Zeit. Aber was passiert eigentlich, wenn der Arbeitgeber plötzlich die Probezeit verlängern will? Genau hier wird es spannend – und ein genauer Blick auf den Arbeitsvertrag mit Probezeitverlängerung lohnt sich richtig.

Arbeitsvertrag mit Probezeitverlängerung: Was steckt dahinter?

In vielen Fällen ist im Arbeitsvertrag eine Probezeit von bis zu sechs Monaten vorgesehen. Läuft in dieser Zeit nicht alles rund oder sind noch Zweifel auf beiden Seiten vorhanden, kann der Arbeitgeber eine Verlängerung der Probezeit vorschlagen. Wichtig: Eine Probezeitverlängerung ist nur möglich, wenn sie rechtzeitig vereinbart und schriftlich festgehalten wird. Ein bloßes „Ach, wir hängen noch zwei Monate dran“ am Kaffeetisch reicht definitiv nicht.

Hier ein kurzer Überblick, was du beachten solltest:

PunktWichtig zu wissen
Schriftliche VereinbarungMuss im Arbeitsvertrag oder in Zusatzvereinbarung stehen
MaximaldauerSechs Monate gesamt – inklusive Verlängerung
BegründungSollte nachvollziehbar und dokumentiert sein

Man könnte denken, eine Verlängerung bedeutet automatisch schlechte Karten. Aber Moment! Manchmal ist es auch ein Zeichen dafür, dass der Arbeitgeber einfach noch etwas mehr Zeit braucht, um sich ein umfassendes Bild zu machen – zum Beispiel, weil Projekte verzögert wurden oder die Einarbeitung durch äußere Umstände gelitten hat.

Wann ist eine Probezeitverlängerung zulässig?

Vielleicht stellst du dir gerade die Frage: „Darf der Arbeitgeber das einfach so?“ Grundsätzlich ja, aber mit Einschränkungen. Eine Probezeit darf insgesamt nicht länger als sechs Monate dauern. Wenn zum Beispiel ursprünglich nur drei Monate vereinbart wurden, könnte eine Verlängerung auf sechs Monate noch im Rahmen sein. Aber wenn von Anfang an sechs Monate Probezeit im Vertrag standen, ist eine weitere Verlängerung rechtlich nicht möglich.

Ein echtes Beispiel aus einem Forum: Eine Nutzerin berichtete, dass ihr Chef nach Ablauf der sechs Monate eine weitere Verlängerung wollte, weil sie krank war. Rechtlich? Keine Chance. Nach sechs Monaten endet die Probezeit automatisch – ob bestanden oder nicht.

Worauf solltest du bei der Verlängerung achten?

Wenn du ein Schreiben zur Probezeitverlängerung auf den Tisch bekommst, solltest du nicht einfach blind unterschreiben. Achte auf folgende Punkte:

  • Steht genau drin, wie lange die Verlängerung dauert?
  • Gibt es eine nachvollziehbare Begründung?
  • Bleiben alle bisherigen Konditionen bestehen?

Manchmal kann es clever sein, auch selbst ein Gespräch zu suchen. Vielleicht kannst du Bedingungen aushandeln – etwa eine konkrete Zielvereinbarung oder ein zusätzliches Feedbackgespräch. Schließlich willst du ja wissen, wo du stehst, oder?

Vor- und Nachteile einer Probezeitverlängerung

Auf den ersten Blick wirkt eine Probezeitverlängerung wie ein Rückschritt. Aber ein zweiter Blick lohnt sich:

Vorteile:

  • Mehr Zeit, sich im neuen Job einzufinden
  • Möglichkeit, den eigenen Wert deutlicher zu zeigen
  • Chance auf ein konstruktives Zwischenfeedback

Nachteile:

  • Verlängerte Kündigungsfristen
  • Unsicherheit über die endgültige Übernahme
  • Eventuell fehlende Planungssicherheit

Frag dich also: Passt die Verlängerung zu deiner aktuellen Lebenssituation? Wenn du zum Beispiel gerade mitten in der Wohnungssuche bist oder auf eine Kreditbewilligung wartest, könnte diese Unsicherheit ziemlich unpraktisch sein.

Typische Fehler bei einer Probezeitverlängerung

Eine Verlängerung der Probezeit muss korrekt dokumentiert werden. Wenn sie nicht eindeutig oder gar mündlich abgesprochen wird, kann das später zu richtig unangenehmen Missverständnissen führen. Ohne klare Vereinbarung gilt der Schutz des regulären Arbeitsrechts nach Ablauf der sechs Monate.

Noch ein klassischer Fehler: Viele denken, dass eine Verlängerung automatisch bedeutet, dass die Probezeit „neu beginnt“. Das ist nicht so. Die bisherigen Monate zählen mit.

Stell dir vor, du fängst am 1. Januar an, hast drei Monate Probezeit und eine Verlängerung um weitere drei Monate wird im März vereinbart. Dann endet die Probezeit spätestens Ende Juni – und nicht etwa drei Monate später nach der Verlängerung.

Was tun, wenn du eine Probezeitverlängerung ablehnst?

Theoretisch kannst du eine Verlängerung auch ablehnen. Praktisch kann das natürlich die Beziehung zum Arbeitgeber belasten. Ein offenes Gespräch kann hier Wunder wirken. Vielleicht findest du gemeinsam eine Lösung, die für beide Seiten passt – zum Beispiel eine kürzere Verlängerung oder eine veränderte Aufgabenverteilung.

Bedenke aber: Weigerst du dich ohne vernünftigen Grund, riskierst du schlimmstenfalls die Kündigung. Auch hier lohnt sich ein ehrlicher Blick auf deine Perspektiven.

Zusammenfassung: Lohnt sich ein genauer Blick?

Ein Arbeitsvertrag mit Probezeitverlängerung ist keine Katastrophe – aber auch kein Freifahrtschein für Beliebigkeit. Prüfe genau, welche Vereinbarungen dir vorgelegt werden und welche Rechte du hast. Und nimm ruhig deinen Mut zusammen: Wer hier freundlich, aber bestimmt auf eine faire Regelung besteht, zeigt nicht nur Selbstbewusstsein, sondern sorgt auch für Klarheit auf beiden Seiten.

Also: Lieber einmal zu viel nachfragen als später den Ärger haben! 😉


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