Auto verliert Öl? Dieser Simmering könnte undicht sein

Öl unter dem Auto? Oft steckt ein defekter Wellendichtring dahinter. Was du jetzt tun kannst – und wann es wirklich ernst wird.

Wenn dein Auto Öl verliert, ist schnelle Ursachenforschung angesagt – und ein Bauteil steht dabei besonders oft im Mittelpunkt: der sogenannte Simmering. Dieses kleine, aber enorm wichtige Dichtelement sorgt dafür, dass Motor- oder Getriebeöl dort bleibt, wo es hingehört. Wird er undicht, hast du nicht nur Ölflecken in der Einfahrt, sondern riskierst auch ernste Folgeschäden am Antrieb.

Kurz gesagt: Ein undichter Simmering kann Ölverlust verursachen, der richtig teuer werden kann. Deshalb lohnt es sich, schnell hinzuschauen – und gegebenenfalls zu handeln. In diesem Beitrag erfährst du, wo diese Dichtung sitzt, woran du eine Undichtigkeit erkennst und wie du den Simmering bei Bedarf ersetzen (lassen) kannst.

Was ist ein Simmering überhaupt?

Ein Simmering – offiziell auch Wellendichtring genannt – ist eine ringförmige Dichtung aus Gummi oder Kunststoff, die rotierende Teile wie Kurbelwellen oder Antriebswellen abdichtet. Er sitzt dort, wo eine Welle aus einem Gehäuse (z. B. Motor oder Getriebe) herausragt, und verhindert, dass Öl nach außen tritt. Gleichzeitig soll er auch verhindern, dass Schmutz oder Wasser eindringen.

Das bedeutet konkret: Ist der Simmering beschädigt oder verschlissen, gelangt Öl ungehindert nach außen – oft schleichend und zunächst unbemerkt. Manche Autofahrer merken es erst, wenn der Ölstand bedenklich gesunken ist oder die Umwelt darunter leidet.

Wo sitzt der Simmering – und wie finde ich ihn?

Je nach Fahrzeugmodell gibt es mehrere Simmeringe, die potenziell undicht werden können. Die zwei häufigsten Kandidaten:

  • Kurbelwellensimmering (vorn oder hinten)
    Dichtet die Kurbelwelle zum Motorblock hin ab. Sitzt meist hinter der Riemenscheibe oder am Schwungrad.
  • Getriebesimmering
    Dichtet die Antriebswellen zum Getriebegehäuse hin ab.

Häufig sind diese Stellen schwer zugänglich, vor allem bei modernen Fahrzeugen mit viel Einbaukomplexität. Ein Blick von unten – oder in die Werkstatt – kann aber Aufschluss geben.

Woran erkenne ich einen undichten Simmering?

Ein paar typische Anzeichen deuten ziemlich zuverlässig auf einen defekten Simmering hin:

  • Ölflecken unter dem Auto, vor allem nach dem Abstellen
  • Ölfilm an der Unterseite des Motors oder Getriebes
  • Schmierige Ablagerungen in der Nähe von Riemenscheiben oder Antriebswellen
  • Sinkender Ölstand ohne erkennbare Ursache

Tipp: Lege mal ein sauberes Stück Pappe unter das Auto und beobachte, wo und wie viel Öl tropft – das hilft beim Eingrenzen des Problems.

Wie gefährlich ist ein undichter Simmering?

Die Antwort lautet: Das hängt davon ab, wie stark der Ölverlust ist – und wie lange er unbemerkt bleibt. Ein kleiner, langsamer Verlust ist nervig, aber erstmal nicht dramatisch. Ein starker, konstanter Austritt dagegen kann den Motor oder das Getriebe beschädigen.

Außerdem: Öl auf der Straße ist nicht nur ein Umweltrisiko, sondern auch bußgeldpflichtig – ganz zu schweigen vom Ärger bei der nächsten TÜV-Prüfung.

Kann ich den Simmering selbst tauschen?

Theoretisch ja, praktisch ist das aber oft nur mit Erfahrung, Spezialwerkzeug und viel Geduld machbar. Denn: Der Simmering sitzt in der Regel tief im Motorraum, häufig hinter Riemenscheiben oder Kupplungsteilen. Ohne Bühne, Abzieher und Know-how kann man da schnell mehr kaputt machen als reparieren.

Wer sich unsicher ist oder keinen direkten Zugang hat, sollte lieber eine Werkstatt aufsuchen. Der Austausch kostet je nach Fahrzeugtyp und Position zwischen 150 und 600 Euro – inklusive Arbeit und Dichtung.

Wann lohnt sich der Austausch?

Wenn der Ölverlust sichtbar zunimmt oder der TÜV ansteht, führt kaum ein Weg daran vorbei. Aber auch bei kleinen Lecks ist schnelles Handeln besser als abwarten. Denn: Ein beschädigter Simmering wird nicht besser – nur teurer.

Wer sowieso gerade die Kupplung tauscht oder einen Zahnriemen wechseln lässt, kann den Simmering in einem Aufwasch mit erneuern lassen. Das spart später doppelte Arbeitszeit.

Gibt es Übergangslösungen?

Klar – aber eher als kurzfristige Maßnahme. Es gibt Dichtadditive fürs Motoröl, die kleine Risse im Simmering verschließen sollen. Die Meinungen dazu sind geteilt: Bei ganz leichten Lecks können sie helfen, bei größeren Schäden ist das eher ein Tropfen auf den heißen Stein.

Auch regelmäßiges Nachfüllen kann das Problem nicht lösen, sondern nur aufschieben. Die Umwelt – und dein Geldbeutel – danken dir, wenn du es richtig reparierst.

Häufige Fragen zum Thema Simmering und Ölverlust

FAQ

Wie lange kann ich mit einem undichten Simmering fahren?
Solange der Ölverlust gering ist, ist es technisch möglich – aber nicht ratsam. Das Problem wird in der Regel schlimmer, nicht besser.

Wie erkenne ich, ob es wirklich der Simmering ist?
Am besten mit einer Sichtprüfung von unten. Ölt es aus einer zentralen Stelle am Motor oder Getriebe – oft in der Nähe der Riemenscheibe – ist der Simmering verdächtig.

Kann ich einen Simmering selbst wechseln?
Nur, wenn du Erfahrung, Werkzeug und Zugang hast. Sonst lieber zur Werkstatt – falsch eingesetzt kann er schnell wieder undicht sein.

Was kostet ein Simmeringwechsel?
Zwischen 150 und 600 Euro, je nach Fahrzeugmodell, Position und Arbeitsaufwand.

Gibt es Unterschiede bei vorderem und hinterem Simmering?
Ja, der hintere (getriebeseitige) ist oft schwerer zugänglich und teurer im Austausch.

Sind Dichtmittel aus dem Zubehörhandel sinnvoll?
Für kleine Lecks eventuell. Aber keine dauerhafte Lösung – und nicht bei starkem Ölverlust geeignet.

Fazit: Früh erkannt, viel gespart

Wenn dein Auto Öl verliert, lohnt sich ein Blick auf den Simmering – gerade wenn die Leckstelle unklar ist. Ein einfacher Dichtungsring mit großer Wirkung. Lass dich also nicht von ein paar Tropfen täuschen: Wer rechtzeitig handelt, verhindert teure Reparaturen und fährt umweltbewusster. Und mal ehrlich – eine saubere Einfahrt macht doch auch einfach mehr her, oder? 😉

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