Fitnessstudio zieht weiter ab, obwohl gekündigt? Diese rechtlichen Schritte helfen

Du hast dein Fitnessstudio fristgerecht gekündigt, doch die Abbuchungen gehen munter weiter? Das ist nicht nur ärgerlich, sondern oft auch unzulässig. Viele Betroffene fragen sich: Muss ich das hinnehmen? Gibt es einfache Möglichkeiten, das Geld zurückzubekommen? Die gute Nachricht: Du hast mehr Rechte, als du vielleicht denkst. In diesem Artikel erfährst du, welche Schritte du jetzt unternehmen kannst und wie du dich erfolgreich gegen unberechtigte Abbuchungen wehrst.

Warum bucht das Fitnessstudio trotz Kündigung weiter ab?

Es gibt mehrere Gründe, warum ein Fitnessstudio weiterhin Geld von deinem Konto einzieht. Manche sind schlicht organisatorische Pannen, andere haben mit fragwürdigen Vertragsklauseln zu tun. Hier die häufigsten Ursachen:

  • Verzögerte Bearbeitung: Dein Kündigungsschreiben ist eingegangen, wurde aber (noch) nicht bearbeitet. Das kann passieren, wenn Studios eine lange Kündigungsfrist haben oder die Verwaltung überlastet ist.
  • Formfehler bei der Kündigung: Falls du die Kündigung per E-Mail geschickt hast, aber der Vertrag eine schriftliche Kündigung per Brief fordert, könnte das Studio darauf pochen, dass die Kündigung nicht gültig war.
  • Laufzeitverlängerung: Manche Verträge verlängern sich automatisch, wenn du nicht fristgerecht kündigst. Besonders tückisch: Klauseln, die eine Verlängerung um mehrere Monate oder sogar ein Jahr vorsehen.
  • Unrechtmäßige Abbuchungen: Es gibt Studios, die bewusst auf Zeit spielen oder darauf setzen, dass sich Kunden nicht wehren.

Ganz egal, welcher Grund vorliegt: Du solltest aktiv werden, wenn das Fitnessstudio weiter abbucht, obwohl du gekündigt hast.

Erste Schritte: So stoppst du die Abbuchungen

Zunächst solltest du prüfen, ob dein Fitnessstudio überhaupt noch eine Berechtigung zur Abbuchung hat. Das kannst du in wenigen Schritten tun:

  1. Bankauszug checken: Schau dir die letzten Abbuchungen genau an. Wurde das Geld nach dem eigentlichen Kündigungsdatum eingezogen?
  2. Kündigungsbestätigung prüfen: Falls du eine Bestätigung erhalten hast, sollte dort das genaue Vertragsende stehen. Ist das Datum überschritten? Dann ist die Abbuchung unberechtigt.
  3. Einzugsermächtigung widerrufen: Falls das Fitnessstudio auf deine Kündigung nicht reagiert, kannst du deine erteilte SEPA-Lastschrift direkt bei der Bank widerrufen.

Wichtig: Banken ermöglichen eine Rückbuchung von Lastschriften innerhalb von 8 Wochen – in manchen Fällen sogar bis zu 13 Monate, wenn die Abbuchung unberechtigt war.

Fitnessstudio ignoriert deine Kündigung? So setzt du dein Recht durch

Wenn das Fitnessstudio weiter abbucht und auf deine Kündigung nicht reagiert, kannst du folgende Maßnahmen ergreifen:

1. Schriftliche Aufforderung senden

Falls du noch keine Kündigungsbestätigung erhalten hast, solltest du das Studio schriftlich zur Bestätigung auffordern. Eine kurze E-Mail oder ein Einschreiben mit Rückschein reicht aus. Wichtig: Setze eine konkrete Frist von 14 Tagen.

Mustertext für dein Schreiben:
„Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe meinen Vertrag zum [Datum] fristgerecht gekündigt. Dennoch wurde am [Datum] erneut der Mitgliedsbeitrag von meinem Konto abgebucht. Ich fordere Sie hiermit auf, die unrechtmäßig abgebuchten Beträge bis spätestens [Frist in 14 Tagen] zurückzuerstatten und mir schriftlich zu bestätigen, dass mein Vertrag beendet ist.“

2. Lastschrift zurückbuchen lassen

Falls das Studio nicht reagiert, kannst du die bereits abgebuchten Beträge von deiner Bank zurückbuchen lassen. Dies geht meist direkt in der Banking-App oder per Anruf bei deiner Bank.

3. Verbraucherzentrale einschalten

Falls das Studio weiterhin Geld abbucht oder sich weigert, das unrechtmäßig eingezogene Geld zurückzuerstatten, kannst du dich an die Verbraucherzentrale wenden. Sie helfen dir mit rechtlicher Beratung oder sogar einer Abmahnung gegen das Fitnessstudio.

4. Anwalt oder Inkasso-Drohung

Manchmal hilft es schon, dem Studio klarzumachen, dass du rechtliche Schritte nicht scheust. Eine formale Zahlungsaufforderung mit Androhung rechtlicher Schritte kann oft Wunder wirken. Falls das nicht hilft, kann ein Anwalt oder ein gerichtlicher Mahnbescheid der nächste Schritt sein.

Tipps für zukünftige Kündigungen

Damit dir so etwas nicht noch einmal passiert, hier ein paar Tipps für eine wasserdichte Kündigung:

  • Immer schriftlich per Einschreiben kündigen und die Empfangsbestätigung aufheben.
  • Kündigungsfrist genau prüfen und am besten frühzeitig kündigen, um Verlängerungen zu vermeiden.
  • Falls du per E-Mail kündigst, fordere immer eine Bestätigung an.
  • Einzugsermächtigung rechtzeitig widerrufen, um zukünftige Abbuchungen zu verhindern.

Falls dein Fitnessstudio sich querstellt, lohnt es sich in jedem Fall, hartnäckig zu bleiben. Denn eins ist klar: Dein Geld einfach so behalten dürfen sie nicht! 😉

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