Heizung bleibt kalt, obwohl entlüftet wurde? Diese versteckte Luftblase könnte schuld sein

Du hast deine Heizung entlüftet, das Wasser rauscht wieder durch die Leitungen – und trotzdem bleibt sie kalt? Dann ist die Lösung vielleicht nicht so offensichtlich, wie es scheint. In vielen Fällen steckt eine versteckte Luftblase im System, die sich hartnäckig weigert, den Heizkörper zu verlassen. Aber keine Sorge, es gibt Tricks, wie du auch diese letzte Luftfalle loswirst.

Warum bleibt die Heizung trotz Entlüftung kalt?

Es gibt kaum etwas Ärgerlicheres, als eine kalte Heizung, wenn es draußen friert. Die gute Nachricht: Meistens liegt es nicht an einem echten Defekt, sondern an Luft im System. Doch wenn du bereits entlüftet hast und die Heizung trotzdem nicht warm wird, gibt es eine mögliche Ursache, die oft übersehen wird: Eine Luftblase, die sich irgendwo im System festgesetzt hat und den Wasserkreislauf blockiert.

Das passiert besonders häufig bei Heizungen in höheren Stockwerken oder in verwinkelten Rohrsystemen. Die Luft steigt im Heizkreislauf nach oben und sammelt sich an Stellen, die beim normalen Entlüften nicht erreicht werden. Das Ergebnis: Die Heizung bleibt kalt, selbst wenn du das Entlüftungsventil schon mehrfach geöffnet hast.

Die versteckte Luftblase – Wo steckt sie?

Wenn der Heizkörper nach dem Entlüften nicht warm wird, steckt die Luft oft an einer dieser Stellen:

  • In Steigleitungen: Besonders in Mehrfamilienhäusern oder Altbauten mit langen Leitungen kann sich Luft in den Steigrohren sammeln und nicht weiterbewegen.
  • In Bögen und Knicken der Rohrleitungen: Wasser fließt nicht immer geradeaus. Bei verwinkelten Rohrsystemen bleibt Luft gern in den höheren Bereichen hängen.
  • In der Umwälzpumpe: Wenn Luft in die Pumpe gelangt, kann sie das Wasser nicht mehr richtig zirkulieren lassen. Das führt dazu, dass bestimmte Heizkörper kalt bleiben.

Wie du die Luftblase aus dem System bekommst

Jetzt wird’s praktisch: Wenn die Luft sich nicht durch normales Entlüften vertreiben lässt, helfen ein paar Tricks, um sie doch noch aus der Heizung zu bekommen.

1. Die Heizungspumpe kurz ausschalten

Viele Heizungsanlagen haben eine Umwälzpumpe, die das warme Wasser verteilt. Diese sorgt aber auch dafür, dass Luftblasen durch das System wandern – und manchmal bleiben sie genau dort hängen. Ein einfacher Trick: Schalte die Heizungspumpe für etwa 30 Minuten aus. Dadurch kann sich die Luft an einer Stelle sammeln, die du anschließend gezielt entlüften kannst. Nach dem Einschalten spült die Pumpe die Luft oft von selbst aus dem System.

2. Den Druck im Heizsystem prüfen

Ein zu niedriger Wasserdruck kann dazu führen, dass sich Luftblasen nicht weiterbewegen. Normalerweise liegt der Druck in einer Hausheizung bei 1,5 bis 2 bar. Falls dein Manometer einen geringeren Wert anzeigt, solltest du vorsichtig Wasser nachfüllen. Danach erneut entlüften – und oft ist das Problem damit schon gelöst.

3. Den „Heizkörper-Schock“ ausprobieren

Manchmal hilft es, die Heizung auf eine extrem hohe Temperatur einzustellen – für kurze Zeit auf volle Leistung. Dadurch kann sich die Luftblase lösen und mit dem Wasserstrom abtransportiert werden. Nach etwa 10-15 Minuten wieder auf die normale Temperatur zurückstellen und testen, ob der Heizkörper nun warm wird.

4. Heizkörper abwechselnd entlüften

Falls mehrere Heizkörper betroffen sind, hilft manchmal ein systematisches Entlüften. Starte mit dem höchsten Heizkörper im Haus und arbeite dich nach unten durch. Dabei ruhig mehrmals entlüften, bis keine Luft mehr entweicht.

5. Die Pumpe auf höchste Stufe stellen

Eine weitere Methode ist es, die Heizkreispumpe für kurze Zeit auf die höchste Stufe zu stellen. Das kann helfen, festsitzende Luftblasen in Bewegung zu versetzen und sie aus dem System zu drücken. Danach unbedingt wieder auf die ursprüngliche Einstellung zurückstellen.

Wann ist professionelle Hilfe nötig?

Falls trotz aller Maßnahmen die Heizung kalt bleibt, könnte es sein, dass das Problem tiefer im Heizsystem steckt. In diesen Fällen ist ein Heizungsfachmann gefragt:

  • Der Wasserdruck fällt immer wieder ab.
  • Heizkörper werden nur teilweise warm oder bleiben komplett kalt.
  • Die Umwälzpumpe macht ungewöhnliche Geräusche.
  • Es gibt Heizkörper, die sich gar nicht mehr entlüften lassen.

Manchmal ist auch ein hydraulischer Abgleich notwendig, wenn Heizkörper in verschiedenen Räumen unterschiedlich heiß werden. Das ist eine einmalige Justierung der Heizanlage, die für eine gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt.

Fazit: Kleine Luftblase, große Wirkung

Eine kalte Heizung, obwohl entlüftet wurde? Oft steckt eine versteckte Luftblase dahinter. Doch mit ein paar Tricks bekommst du sie los: Pumpe ausschalten, Druck prüfen, Temperatur hochdrehen – und manchmal reicht auch einfach ein bisschen Geduld. Falls das alles nicht hilft, ist ein Fachmann die beste Lösung. Aber mit diesen Methoden kannst du dir viele kalte Winterabende und unnötige Reparaturkosten sparen 😉

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