Es ist der Klassiker, auf den niemand wirklich Lust hat: Du liegst mit Fieber im Bett, die Ärztin hat dich offiziell krankgeschrieben – und trotzdem flattert dir eine Nachricht vom Arbeitgeber ins Postfach: Krankmeldung abgelehnt. Hä? Wie bitte? Das ist der Moment, in dem viele erstmal in die Luft gehen, andere wiederum schütteln ungläubig den Kopf. Aber was bedeutet das konkret? Und vor allem: Musst du das einfach so hinnehmen?
Spoiler: Nein, musst du nicht. In vielen Fällen gibt es ganz klare rechtliche Wege, wie du dich dagegen wehren kannst. Wichtig ist dabei aber, nicht vorschnell zu handeln – sondern gezielt, informiert und gelassen.
Krankmeldung abgelehnt: Darf der Arbeitgeber das überhaupt?
Hier lohnt sich ein kurzer Blick ins Gesetz. Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung – oder einfach AU – ist in Deutschland ein starkes Dokument. Sie dient als Beweis dafür, dass du gesundheitlich nicht in der Lage bist zu arbeiten. Viele Arbeitgeber akzeptieren das ohne Murren. Doch es gibt auch Ausnahmen.
Grundsätzlich darf der Arbeitgeber eine AU nicht einfach grundlos ablehnen. Allerdings: Er kann sie anzweifeln. Das kommt beispielsweise vor, wenn du:
- regelmäßig montags oder freitags krank bist
- direkt nach einer Kündigung krankgeschrieben wirst
- eine sehr kurze oder sehr lange Krankmeldung ohne triftigen Grund erhältst
- mit deiner Krankmeldung bei Kollegen prahlst oder im Urlaub gesichtet wirst 😉
Wichtig: Der Arbeitgeber kann die AU beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) überprüfen lassen. Einfach „ablehnen“ ohne Anlass? Das ist rechtlich nicht haltbar.
So reagierst du souverän und rechtssicher
Klar, im ersten Moment kocht das Blut. Doch genau hier solltest du tief durchatmen und strategisch handeln. Was du jetzt brauchst, ist ein klarer Kopf und ein Plan. Lass dich nicht provozieren – denn wer besonnen bleibt, hat oft die besseren Karten.
Diese Schritte helfen dir weiter:
- Nachweise sichern
Du hast deine AU korrekt eingereicht? Dann sorge dafür, dass du auch einen Nachweis hast – zum Beispiel den Sendebericht vom Fax oder die Eingangsbestätigung per E-Mail. Auch ein Einschreiben kann helfen. - Schriftliche Kommunikation
Reagiere schriftlich auf die Ablehnung. Höflich, sachlich, bestimmt. Frag konkret nach den Gründen für die Zurückweisung und fordere eine Stellungnahme. Das zeigt: Du lässt dich nicht verunsichern. - Gewerkschaft oder Anwalt einschalten
Wenn der Arbeitgeber hart bleibt, solltest du dir rechtliche Unterstützung holen. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht oder eine Gewerkschaft kann dich professionell vertreten. Viele bieten sogar kostenlose Erstberatungen an. - Mit der Krankenkasse sprechen
Die Krankenkasse kann bei einer MDK-Prüfung vermitteln oder selbst aktiv werden. Hier lohnt sich ein klärendes Gespräch – manchmal wird das Thema so ganz schnell gelöst.
Typische Fälle aus dem Alltag – und was du daraus lernen kannst
Ein User in einem bekannten Forum schilderte seinen Fall: Direkt nach seiner Kündigung wurde er krank. Der Arbeitgeber lehnte die Krankmeldung ab, unterstellte ihm „Krankfeiern“. Er ging zum Anwalt – und gewann. Warum? Weil seine AU formal korrekt war und die Vorwürfe nur auf Vermutungen basierten.
Ein anderer Fall: Eine Mitarbeiterin wurde mehrmals in der Stadt beim Shoppen gesehen, obwohl sie krankgeschrieben war. Der Arbeitgeber stellte daraufhin die Lohnfortzahlung ein – zu Recht. Denn: Wer krank ist, muss sich auch krank verhalten.
Du merkst schon – die Wahrheit liegt oft im Detail.
Krankmeldung abgelehnt – was bedeutet das für dein Gehalt?
Vielleicht die drängendste Frage: Was ist mit dem Geld? Wenn der Arbeitgeber deine AU nicht akzeptiert, kann er tatsächlich die Lohnfortzahlung verweigern. Wichtig ist deshalb, schnell zu handeln und dich nicht in Unsicherheit treiben zu lassen. Denn oft ist die Ablehnung nicht rechtens – und du hast Anspruch auf dein volles Gehalt.
Falls es doch zum Streit kommt, kannst du auch rückwirkend dein Geld einklagen. Wichtig: Dokumentation ist alles. Hebe alle Unterlagen auf und sichere Beweise.
Krankmeldung abgelehnt? Dann zeig Haltung
Eine Krankmeldung ist kein Freibrief zum Chillen – aber auch kein Spielball des Chefs. Wenn deine Arbeitsunfähigkeit ärztlich bescheinigt ist, solltest du selbstbewusst bleiben. Dein Arbeitgeber darf sich nicht einfach über medizinische Fakten hinwegsetzen.
Natürlich gibt es Situationen, in denen Missverständnisse entstehen. Vielleicht ist die AU verspätet eingegangen, vielleicht wurde sie aus Versehen an die falsche Abteilung geschickt. In solchen Fällen hilft ein klärendes Gespräch – höflich, ruhig, aber bestimmt.
Und ganz ehrlich: Ein Arbeitgeber, der dir nicht mal im Krankheitsfall vertraut, ist vielleicht auch langfristig nicht der richtige Ort für dich.
Was du sonst noch tun kannst
- Sprich mit Kollegen, wenn du nicht der Erste bist, dem die AU abgelehnt wurde. Vielleicht gibt’s ein Muster im Unternehmen.
- Schau in deinen Arbeitsvertrag – dort sind oft Regelungen zur Krankmeldung vermerkt, z. B. Fristen oder Zuständigkeiten.
- Halte dich an die Form, auch wenn’s nervt: Krankmeldung rechtzeitig abgeben, idealerweise schriftlich – und nicht nur per WhatsApp 😅
Fazit: Lass dich nicht einschüchtern
Wenn deine Krankmeldung abgelehnt wird, ist das erstmal ein Schock – aber du bist nicht machtlos. Mit klarem Kopf, etwas Wissen und dem richtigen Vorgehen kannst du deine Rechte durchsetzen. Wichtig ist: Ruhe bewahren, dranbleiben, Unterstützung holen.
Denn krank ist krank. Und das lässt sich nicht einfach wegdiskutieren.