Silikonfugen im Bad sind eigentlich als Feuchtigkeitsschutz gedacht, doch gerade dort treten Schimmelflecken am häufigsten auf. In der Dusche, rund um die Badewanne oder am Waschbecken – überall, wo es warm und feucht ist, findet Schimmel perfekte Bedingungen. Der Grund: Feuchtigkeit, Wärme und Rückstände von Seife oder Shampoo lagern sich auf der Fuge ab und bilden eine ideale Grundlage für Pilze.
Kurz gesagt: Silikon schimmelt, wenn es dauerhaft feucht bleibt, zu wenig belüftet wird oder falsch verarbeitet wurde. Mit der richtigen Pflege und gelegentlicher Erneuerung kannst du Schimmel jedoch dauerhaft verhindern.
Warum Silikonfugen im Bad schnell schimmeln
Silikon ist zwar wasserabweisend, aber nicht unverwundbar. Die Oberfläche bleibt klebrig genug, damit sich Seifenreste, Kalk und Hautfett ablagern können – und das ist Nährboden für Schimmel. Wenn dann noch Duschwasser regelmäßig stehen bleibt oder das Bad schlecht gelüftet ist, beginnt der Befall schon nach wenigen Monaten. Häufige Gründe:
- Dauerhafte Feuchtigkeit und fehlende Trocknung zwischen den Duschvorgängen
- Keine ausreichende Lüftung nach dem Duschen
- Verwendung von Silikon ohne fungiziden Schutz
- Kalk- und Seifenrückstände, die als Nahrung dienen
- Kleine Risse oder Luftblasen beim Auftragen, in denen sich Feuchtigkeit sammelt
Selbst hochwertiges Sanitärsilikon verliert nach etwa fünf Jahren seine Schutzwirkung. Danach kann Schimmel trotz regelmäßiger Reinigung entstehen.
Erste Hilfe bei leichtem Schimmelbefall
Wenn die Fuge nur oberflächlich betroffen ist, lässt sich Schimmel oft noch entfernen:
- Stelle mit Essig oder Zitronensäure (1:1 mit Wasser) behandeln.
- 15 Minuten einwirken lassen und mit einer alten Zahnbürste abreiben.
- Mit klarem Wasser abspülen und trockenwischen.
- Anschließend gut lüften und trocken halten.
Bleibt der schwarze Belag sichtbar oder löst sich das Silikon, hilft nur eine vollständige Erneuerung.
Silikonfuge im Bad richtig erneuern
1. Altes Silikon entfernen
Verwende einen scharfen Fugenschneider oder ein Cuttermesser. Schneide das alte Silikon vollständig heraus, bis die Fugenränder sauber sind. Danach eventuelle Reste mit Silikonentferner oder Alkohol lösen. Die Fläche muss anschließend komplett trocken und staubfrei sein, bevor du neues Silikon aufträgst.
2. Neue Fuge ziehen
Wähle ein Sanitärsilikon mit Schimmelschutz (fungizid). Schneide die Kartuschenspitze schräg ab und trage eine gleichmäßige Silikonraupe in die Fuge auf. Die Kartusche dabei mit gleichmäßigem Druck führen. Direkt danach das Silikon mit einem Fugenglätter oder angefeuchtetem Finger glätten. Dazu etwas Spülmittelwasser verwenden – das verhindert, dass das Silikon klebt.
3. Trocknen lassen
Das neue Silikon sollte mindestens 24 Stunden aushärten, bevor es mit Wasser in Kontakt kommt. In dieser Zeit die Fuge nicht berühren oder nachbessern. Erst wenn sie vollständig ausgehärtet ist, ist sie wieder belastbar und wasserdicht.
Tipps, um Schimmel langfristig zu vermeiden
- Nach jedem Duschen Wasser von den Fugen abziehen oder abwischen.
- Bad regelmäßig lüften – am besten Stoßlüften nach jedem Duschvorgang.
- Silikonfugen alle paar Jahre erneuern, bevor Schimmel entsteht.
- Nur hochwertiges Sanitärsilikon mit Schimmelschutz verwenden.
- Duschkabine offen stehen lassen, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
- Fugen regelmäßig mit mildem Badreiniger oder Essigreiniger reinigen.
Tipp: Wer will, kann die Fugen zusätzlich mit einem Silikonpflegemittel behandeln. Es versiegelt die Oberfläche und erschwert das Anhaften von Schmutz und Seife.
Häufig gestellte Fragen zu Silikonfugen im Bad
Warum hilft Essig nicht immer gegen Schimmel?
Essig wirkt nur oberflächlich und erreicht tiefer liegende Sporen im Silikon nicht. Bei starkem Befall muss das Silikon komplett erneuert werden.
Kann man über alte Silikonfugen einfach neues Silikon ziehen?
Nein, das neue Material haftet nicht richtig auf altem Silikon. Die Fuge würde wieder undicht oder ungleichmäßig aushärten. Alte Fugen müssen immer vollständig entfernt werden.
Wie lange hält eine neue Silikonfuge im Bad?
Bei guter Pflege und regelmäßiger Lüftung etwa fünf bis sieben Jahre. Danach sollte sie vorsorglich erneuert werden.
Wie erkenne ich, dass Silikon zu alt ist?
Risse, Ablösungen oder graue Verfärbungen sind Anzeichen dafür, dass das Material spröde geworden ist und ersetzt werden muss.
Gibt es Alternativen zu Silikon?
Ja, z. B. hybride Dichtstoffe auf Polymerbasis, die weniger anfällig für Schimmel sind. Sie sind elastisch, aber teurer und schwieriger zu verarbeiten.
Zusammenfassung
Silikonfugen schimmeln schnell, weil sich Feuchtigkeit, Wärme und Rückstände ideal ergänzen. Regelmäßige Reinigung, gute Lüftung und hochwertiges Sanitärsilikon verlängern die Lebensdauer deutlich. Wenn der Schimmel einmal in die Fuge eingedrungen ist, hilft nur ein kompletter Austausch.
Fazit
Mit sorgfältiger Verarbeitung, sauberer Oberfläche und regelmäßigem Lüften bleiben Silikonfugen im Bad dauerhaft dicht und hygienisch. Wer die Fugen alle paar Jahre erneuert und Schmutz sofort entfernt, hat langfristig Ruhe vor Schimmel und sorgt für ein gepflegtes, gesundes Badezimmer.