Online-Shopping ist bequem – bis es mal schiefgeht. Du hast eine Bestellung aufgegeben, das Geld wurde abgebucht, aber das Paket? Fehlanzeige. Und als wäre das nicht genug, zieht sich die Rückerstattung ewig hin. Aber wie lange darf das überhaupt dauern? Gibt es gesetzliche Fristen, an die sich Händler halten müssen? Und was kannst du tun, wenn das Geld einfach nicht zurückkommt? Hier erfährst du alles Wichtige – inklusive handfester Tipps, um deine Rückerstattung schneller zu bekommen.
Wie lange muss ich auf eine Rückerstattung warten?
Laut Gesetz ist die Sache eigentlich klar: Händler müssen dir das Geld innerhalb von 14 Tagen nach Rücktritt vom Kaufvertrag zurückerstatten. Klingt fair, oder? Aber in der Praxis sieht das oft anders aus. Viele Shops lassen sich Zeit, manche ignorieren Mails oder verweisen auf ominöse „interne Bearbeitungszeiten“. Doch darauf musst du dich nicht einlassen.
Sobald du vom Vertrag zurücktrittst, also die Bestellung stornierst oder eine Rücksendung veranlasst, tickt die Uhr. Falls der Händler trotzdem trödelt, hast du rechtliche Möglichkeiten – und solltest nicht ewig warten.
Was tun, wenn die Rückerstattung zu lange dauert?
Geduld ist eine Tugend, aber nicht in diesem Fall. Wenn die gesetzliche Frist abgelaufen ist, solltest du aktiv werden:
- Schriftlich mahnen: Eine freundliche Erinnerung per E-Mail oder Kontaktformular hilft oft schon. Falls nicht, geht es formeller weiter.
- Letzte Frist setzen: Falls nach 14 Tagen nichts passiert, schicke eine Fristsetzung (z. B. 7 weitere Tage) und weise auf rechtliche Schritte hin.
- Zahlungsdienstleister einschalten: Hast du per PayPal, Kreditkarte oder Klarna gezahlt? Dann kannst du dort eine Rückbuchung oder einen Käuferschutzfall beantragen.
- Verbraucherschutz kontaktieren: Falls nichts hilft, kann eine Beschwerde bei einer Verbraucherzentrale oder Plattform wie „Europäisches Verbraucherzentrum“ Druck machen.
- Rechtliche Schritte erwägen: Im Extremfall kannst du mit einem Anwalt oder einem Mahnbescheid nachhelfen.
Unterschied: Ware nie erhalten vs. Rückgabe einer Bestellung
Ob du die Ware nie bekommen hast oder sie zurückgeschickt hast, macht einen Unterschied. Wenn das Paket unterwegs verschollen ist, haftet in der Regel der Händler – außer du hast ausdrücklich eine unversicherte Versandart gewählt. Dann wird es komplizierter.
Bei einer normalen Rückgabe (weil dir der Artikel nicht gefällt) gilt: Die 14-Tage-Frist beginnt erst, wenn der Händler die Rücksendung erhalten hat. Falls also die Erstattung auf sich warten lässt, prüfe zuerst, ob das Paket schon beim Händler angekommen ist.
Häufige Ausreden von Händlern – und was wirklich stimmt
Händler lassen sich gern kreative Begründungen einfallen, warum die Rückerstattung so lange dauert. Hier ein paar Klassiker:
❌ „Unsere Buchhaltung braucht länger.“
✅ Das ist nicht dein Problem – 14 Tage sind 14 Tage.
❌ „Die Rücksendung ist noch nicht bearbeitet.“
✅ Das ist nur relevant, wenn du tatsächlich etwas zurückgeschickt hast. Beim Nicht-Erhalt der Ware zählt das nicht.
❌ „Unsere AGB sagen, dass es länger dauert.“
✅ Pech für den Händler – das Gesetz steht über den AGB.
Falls du solche Aussagen bekommst, bleib höflich, aber bestimmt. Händler setzen oft darauf, dass Kunden nicht nachhaken. Tu es trotzdem!
Beispiele: So klappt die Rückerstattung schneller
Einige Zahlungsanbieter sind besonders schnell, wenn du direkt über sie gehst. Bei PayPal kann ein Käuferschutzfall innerhalb weniger Tage gelöst sein. Kreditkartenanbieter sind ebenfalls kulant, wenn du einen „Chargeback“ beantragst. Auch Klarna gibt dir oft dein Geld zurück, wenn der Händler nicht reagiert.
Dagegen ist es bei Überweisungen oft schwieriger, da die Bank nicht einfach Geld zurückbuchen kann. Falls du per Vorkasse bezahlt hast, ist der direkte Druck auf den Händler umso wichtiger.
Fazit: Nicht abwimmeln lassen!
Eine Rückerstattung sollte keine Geduldsprobe sein. Die 14-Tage-Regel gilt, und wenn sich der Händler nicht daran hält, kannst (und solltest) du etwas unternehmen. Mahnungen, Zahlungsdienstleister oder Verbraucherschutz helfen, wenn es klemmt. Also keine falsche Zurückhaltung – dein Geld gehört dir!